Entwerfen SS 98

7 UP.grade

VISIONEN FÜR HÖRSAAL 7

Das Entwurfsprogramm konzentriert sich auf die Auf- und Umrüstung bestehender Bausubstanz zur Vermittlung von Lehrinhalten im universitären Bereich, wobei Neuformulierungen und Reinterpretationen des Themas der „Vorlesung“ bzw. auch des Diskussionsforums denkbar sind. So gesehen bewegt sich der Handlungsrahmen vom Einfügen parasitärer Subarchitekturen bis hin zur vollständigen Aushöhlung und Neubelegung. Visionen sind jedenfalls gefragt.

Die Aufgabe bezieht sich vordergründig auf den Hörsaal 7, welcher mit Beschluß des Akademischen Senates vom 21.4.97 zum Schütte-Lihotzky-Saal umgewidmet wurde. Der diesbezügliche Antrag wurde im Übrigen von der Fakultät für Raumplanung und Architektur gestellt; aus diesem Grund sollten entsprechende Gestaltungsvorschläge aus diesem Wirkungskreis erarbeitet werden. Das bedeutet, daß Studierende – die eigentlichen Hauptnutzer – sich aktiv an der Hörsaalplanung beteiligen. Hinzu kommt die Tatsache, daß der Hof 2 voraussichtlich im Laufe der Jahre 1998-1999 generalsaniert werden soll. Begleitend zum Entwurfsprozeß werden verschiedene Disziplinen, wie z.B. Denkmalpflege, Baupolizei – Gebäudeverwaltung – Baudirektion – Medienfachleute – etc., um Stellungnahmen ersucht.

In der Blocklehrveranstaltung Umweltpsychologie von Dr. Alexander Keul wird mittels (Selbst-) Beobachtung eine praktische Evaluation gelungener und weniger gelungener Hörsäle an der TU-Wien durchgeführt, die empirischen Input für den Planungsprozeß zu diesem Entwerfenprogramm liefert. Ziel dieser Vorgangsweise ist die maximale Nutzerfreundlichkeit der gebauten Umwelt „Hörsaal“, die durch den sozialen Wandel der Lebensphase „Studium“ neue Formen und Inhalte benötigt.

Bestandsfotografien

AUFGABE

Hörsaal 7 ist ein „geschichtliches Loch mit Reminiszenz an vergangene Zeiten“. Die universitäre Institution ändert sich ständig, aber dies findet eher nicht im Gleichschritt mit der baulichen Struktur statt? Wie kann und soll man ein Forum für die Durchführung von Lehrveranstaltungen herbeiführen? Auf welche Weise soll der Austausch von fachbezogenen Informationen stattfinden und in welchem Ausmaß ist die direkte Interaktion gefragt.

Es steht wohl außer Zweifel, daß das historische Umfeld des alten Hauptgebäudes eine charakterisierende Rolle in der Repräsentation der TU-Wien spielt. Der momentane Zustand des Hörsaals 7 entspricht jedoch nach allgemeinem Verständnis nicht mehr den Erfordernissen einer zeitgemäßen Unterrichtsumgebung. Ebenso wurden seitens des Gebäudereferates gravierende Sicherheitsprobleme geortet. Desweiteren sind die bestehenden Hörsäle über den gesamten Standort Karlsplatz 13 verstreut, was eine flächendeckende Betreuung weitgehend behindert. So gesehen sind Prioritäten für bauliche Maßnahmen bis hin zur Auflassung und Umnützung zu setzen. Das Faktum, daß die handelnden Personen über längere Zeiträume gleich bleiben, hat des öfteren zur Folge, daß so manche Vorlesung nahezu unverändert vorgetragen wird. Eine Video-Aufzeichnung könnte beispielsweise ungeahnte Ressourcen für andere Aktivitäten freisetzen (Video on Demand über einen Videoserver). Die TU-Medienstelle hat im Rahmen eines Hochschullehrganges bereits erfolgreiche Erfahrungen mit Aufzeichnungen gemacht. Gastvorträge könnten auch zu einem späteren Zeitpunkt betrachtet werden. Im Rahmes dieses Entwurfsprogrammes sind daher heutige und zukünftige Ansprüche zu inventarisieren. Was soll ein Hörsaal in Hinkunft leisten können? Dies schließt ebenso Überlegungen zur Infrastruktur ein und bezieht sich insbesondere auf multimediale Ausstattungen.

LEISTUNGSUMFANG

Die Grundlage für die Entwurfsarbeit ist in Form von Analysen zu erbringen (Hörsaal 7 und zwei weitere Hörsäle). Abgesehen vom Bestand an der TU-Wien sind Beispiele – nicht nur baulicher Natur – an anderen Universitäten zu studieren. In weiterer Folge sind einschlägige (Sicherheits-) Vorschriften einzubeziehen (insbesondere betreffend Fluchtwege, Beleuchtung, Infrastruktur bzw. Technische Gebäude-Ausstattung, etc.). Die Umgestaltung des Hof 2 gehört an sich nicht zum Entwurfsprojekt, dennoch kann dessen Verbindung zum Hörsaal 7 Gegenstand der Entwurfsarbeit sein.

Die Entwurfsvorschläge sind im Maßstabsbereich 1:100 bis 1:1 anzusiedeln. Insbesondere raumgestalterische Details und Bemusterungen sind im Maßstab 1:20 darzustellen. Bei Bedarf können 1:1-Simulationen vor Ort bzw. im Raumlabor vorgenommen werden.

RESUMEE

ERGEBNIS