Entwerfen SS 06

Wiener Dschungel

AUFGABE

Das als „Dehnepark“ titulierte Anwesen im 14. Wiener Gemeindebezirk ist geografisch betrachtet als Bestandteil des weitläufigen Wienerwaldes zu verstehen, welches seinen Besuchern eine „verträumte“ Landschaft offeriert, die zum Spazieren und Wandern einlädt. Solcherart ist das Gelände als kleinräumiges städtisches Naherholungsgebiet ersten Ranges zu betrachten. Auf rund fünf Hektar erstreckt sich eine mal sanftere und auch wieder steilere Hügellandschaft mitsamt Waldlichtungen einem Weiler, Wiesen, Obstbäumen und einer heute nicht mehr zugänglichen Ruine, der so genannten „Ruinenvilla“, welche gleichsam zum Fokus einer gestalterischen Neubetrachtung wurde. Die Zielsetzung sah vor, den heute zwar frequentierten, jedoch weitgehend verwilderten und keinesfalls in seiner Bedeutung entsprechend gewürdigten Park mitsamt den darin noch erhaltenen Einbauten einer Untersuchung hinsichtlich möglicher Zukunftsszenarios zu unterziehen und in weiterer Folge Vorschläge und Visionen zu erarbeiten, welche zur Wiederbelebung resp. Neuerfahrung des Geländes führen könnten.

LEISTUNGSUMFANG

Gefordert ist die Erarbeitung eines Konzeptes für die gegenständliche Problemstellung. In weiterer Folge ist die Umsetzung des Entwurfes im Maßstab 1:100 (Plandarstellung, Modellbau) zu erbringen. Darüberhinaus sind charakteristische Bereiche im Maßstab 1:20 darzustellen.

RESUMEE

Die vorgestellten Projekte führen damit deutlich vor Augen welche Bandbreite an Maßnahmen in einer „verwilderten“ Parklandschaft wie jener des Dehneparks denkbar wird. Von verhältnismäßig kleinmaßstäblichen Interventionen im Bereich des Erschließungsweges, bis hin zu weitgehend in die Erde gegrabenen Kubaturen, und oberhalb der Landschaft thronenden baulichen Strukturen scheint zunächst vieles denkbar. In jedem Falle aber wird der Versuch eingegangen, die Landschaft um eine Struktur zu ergänzen, welche auch den vorgefundenen Park in einem veränderten Licht erscheinen läßt. Solcherart fungieren die angedachten baulichen Interventionen nicht zu letzt als Generatoren, welche den bestehenden Park mit neuem Leben in jedem Falle aber mit neuer Intensität zu versorgen gedenken. Die grundlegende Haltung mit welcher dabei an den Bestand herangetreten wird, erweist sich ein weiteres mal als durchwegs unterschiedlich. So beziehen einige der Projekte die historische Struktur der Ruine bewusst in ihr Konzept mit ein. Andere wiederum lassen das Bauwerk lediglich als pittoresken Hintergrund bestehen. Jedoch auch die radikalste aller Verfahrensweisen wird angedacht. Das Neue Projekt, welches die alte bestehende Struktur zur Gänze ersetzt.Stets jedoch gilt es, den Park mit einer neuen Aufgabe, resp. mit einem neuen Schwerpunkt zu versehen, ihn gleichsam mit der baulichen Intervention einem Thema zu unterwerfen. Welches davon am schlüssigsten mit den Bedürfnissen der Anwohner zur Deckung zu bringen sein mag, gilt es weiterfolgend zu diskutieren.

In der Hoffnung eine lebendige und offene Diskussion rund um den Park und die darin angesiedelte „Ruinenvilla“ lostreten zu können soll das Projekt „Dehnepark“ dazu beizutragen, dem einstmals vom Reich der Phantasie beflügelten Naturraum in Wien Penzing eine ähnlich beschaffene Zukunft sichern zu können.