Entwerfen SS 17

Entwerfen SS 17: Wald.vier: Neues Leben für das Ortszentrum von Neupölla

AUFGABE

Ein ungenütztes Herrschaftshaus im Ortskern von Neupölla (Waldviertel), dessen Ursprünge in das 12. Jahrhundert hineinreichen, steht im Rahmen des ggst. Programmes im Mittelpunkt der Betrachtung. In den letzten Jahrzehnten hatte diese Liegenschaft zwar wechselnde Eigentümer, eine Instandsetzung oder gar Neubespielung konnte jedoch nicht bewerkstelligt werden. Vor ca. zwei Jahren hat die Marktgemeinde das unmittelbar angrenzende Anwesen Neupölla 26 erworben. Ein Gesamtkonzept für das kompakte Ortszentrum bestehend aus mehreren Liegenschaften war anzustreben. Der zentrale Standort dieser Objekte ist dabei als attraktiv einzustufen, wenngleich die Baulichkeiten schon seit geraumer Zeit leer stehen. Nun galt es, das Areal für jeden Einzelnen nutzbar zu machen, es in denkbar viele „Richtungen“ zu öffnen und es schlussendlich zu einem „Ort“ für die gesamte Bewohnerschaft werden zu lassen.

RESUMEE

Betrachtet man die vorliegenden Entwürfe rund um das sogenannte 1’er Haus und die angrenzenden Liegenschaften im Zentrum der Ortschaft Neupölla, so sticht zunächst die Vielfalt der Ansätze hinsichtlich einer möglichen Nutzung ins Auge. Darüber hinaus wird im Zuge einer genaueren Betrachtung jedoch rasch klar, dass die Lage im Zentrum der Ortschaft dem Objekt resp. den Objekten der Planung mehr abverlangt, als dies bei irgendeiner anderen Lage wohl der Fall wäre. Die Bedeutung des Zentrums und dessen möglicher Aufgabe im sozialen Kontext der Gemeinschaft macht komplexere Überlegungen diesbezüglich beinahe unabdingbar. Der Platz selbst, dies ist nachvollziehbar, besitzt „öffentlichen“ Charakter und verlangt im Zuge seiner Planung nach diesbezüglichen Überlegungen, andernfalls würde man eine Chance verstreichen lassen, die vielleicht nicht wieder zu kommen vermag. In wie weit nun der Platz als offener Raum unter freiem Himmel Gestalt annimmt oder die entworfene Baulichkeit und ihre Innenraumabfolge im Zentrum der Betrachtung steht, obliegt dem Einzelnen, unabdingbar jedoch ist, der Bereich des 1’er Hauses und der angrenzenden Liegenschaften sollte „durchwegt“, erlebt und bespielt werden. Es gilt das Areal für jeden Einzelnen nutzbar zu machen, es in denkbar viele „Richtungen“ zu öffnen und es zum Ort für alle Bewohner werden zu lassen. Vereinzelt gehen Entwürfe noch einen Schritt weiter und denken über die Grenzen der Ortschaft hinaus. Dann wird nach einer Bespielung des Zentrums gesucht, die auch ein weiteres Umfeld anzuziehen vermag. Inwieweit Neupölla in Hinkunft Menschen anzuziehen vermag wird wohl nicht zuletzt an der Entwicklung seines Zentrums liegen.