Studio WS 98/99

Raumgestalt für eine(n) …

… Klippenspringer, Gezeitenwächter, Seiltänzer, Leuchtturmwärter, Geophysiker, Astronomen, Turmspringer, Gipfelstürmer, Taucher, Aeronauten, Gletscherforscher, Vulkanologen, Korallenzüchter, Marathonläufer …

Zum Thema

Das Ziel, die Findung der Raumgestalt für die eine oder andere angesprochene „Zielgruppe“, umfaßt zunächst eine Festlegung einiger persönlicher, durchaus subjektiver, Kriterien, welche den jeweiligen Protagonisten zu charakterisieren im Stande sind. Welche Leidenschaft treibt beispielsweise den Klippenspringer dazu, sich kopfüber in die Tiefe zu stürzen? Was hofft der Gipfelstürmer am Ende seines Weges zu finden? Ab welcher Temperatur fühlt sich ein Vulkanologe wohl? Die Erhebung erster Fragen und deren sicherlich subjektive Beantwortung legt den Grundstein für sämtliche nachfolgenden Entscheidungen. Aus der Welt abstrakter Vorstellungen und Gedanken erwächst die architektonische Struktur. Das Grundgerüst, das zunächst losgelöst von Material und Oberfläche materialisiert wird. Eine Struktur die Ereignisse zuläßt, mehr noch sie provoziert. Es geht demnach nicht bloß um eine unbestimmte Anzahl raumgestalterischer Entscheidungen in Bezug auf Größe, Nähe und Maßstab sondern vielmehr um die in sich geschlossene Einheit. Eine Einheit die sowohl in der Lage sein sollte, einen entsprechenden Gebrauch zu ermöglichen als auch immaterielle Zusammenhänge in eine physische Gestalt zu verwandeln.

Zum Übungsablauf

In der ersten Arbeitsphase soll individuell eine räumliche Komposition entwickelt werden, aus der sich rückwirkend die „Zielgruppe“ ablesen läßt. Die Tätigkeit ist auf ihre Charakteristik zu untersuchen, damit eine wirkungsvolle Umsetzung zustande kommen kann. Um den Zufall des Augenblicks und die damit verbundene Spontanität im Entwurfsprozeß in die Übung zu integrieren, wird die jeweilige „Zielgruppe“ erst zum Zeitpunkt der ersten Arbeitsphase bekanntgegeben. Es soll betont werden, daß nicht die Kopie ästhetisch anspruchsvoller Lösungen oder deren Neukomposition bzw. Umarbeitung im Vordergrund des Interesses steht, sondern vielmehr sehr persönliche also subjektive Lösungsvorschläge auf menschliche Verhaltens- und Ausdrucksformen angestrebt werden. In der zweiten Arbeitsphase (Mitte Oktober bis Anfang Dezember) erfolgt die individuelle Durcharbeitung nach raumgestalterischen Gesichtspunkten. Die dritte Arbeitsphase befaßt sich mit dem Bau eines 1:1-Modells im Raumlabor (Jänner ë99 / gruppenweise).

Zur ersten Arbeitsphase

Was ist mitzubringen? 1 Kg Ton sowie eine stabile Grundplatte 30 x 45 cm wie auch entsprechende Bearbeitungswerkzeuge (Draht, Messer, Spachtel, o.Ä.). Diese Arbeitsphase findet für alle Gruppen am 14.10.98 von 9.00-13.00 Uhr im Prechtlsaal statt. Die Gruppeneinteilung bzw. Betreuung wird zu diesem Zeitpunkt bekanntgegeben.

Zur Vorlesung

Parallel zur Übung findet die begleitende Vorlesung mittwochs um 16.00 Uhr im Hörsaal 14A (Hauptgebäude, 3. Stock) statt.

Zur Anmeldung

Von 28.9-7.10 am Institut für Raumgestaltung (Briefkasten, 4. Stock). Die Einführung findet am 7.10.98 um 16.00 Uhr in Hörsaal 14A statt.

Ergebnis