Entwerfen WS 23/24

Entwerfen WS 23/24: Lust aufs Land: Ein neues Quartier für Schöngrabern

The primary school in Schöngrabern is the starting point for this design programme. This building, consisting of two classrooms and a gymnasium, dates back to the 19th century and will soon no longer be used for its original purpose. For this reason, the possibilities for a subsequent use should already be studied now. In the current consideration, however, the adjoining building should also be used. However, the neighbouring environment should also be intensively included in the current consideration. The neighbouring parish church, which is significant in terms of art history, appears particularly striking and is surrounded by a no less interesting open space. The slightly sloping terrain within the larger ensemble is also noteworthy. Moreover, adjoining properties in the immediate vicinity are also to be actively drawn into the expected development scenarios. The village itself used to suffer intensively from high through-traffic, but this has recently been reduced considerably by a bypass road. Now, within the framework of the design exercise, the aim is to combine utilisation concepts with architectural measures that contribute to a meaningful neighbourhood development. The main objective is to develop a realisable overall concept and a concrete, usable design solution for the site in question.

Aufgabe

Die Volksschule in Schöngrabern stellt den Ausgangspunkt für dieses Entwerfenprogramm dar. Diese Baulichkeit, bestehend aus zwei Schulklassen und einem Turnsaal, stammt aus dem 19. Jahrhundert und wird demnächst nicht mehr in ihrer ursprünglichen Verwendung genutzt werden. Aus diesem Grund sollen bereits jetzt die Möglichkeiten für eine Nachnutzung studiert werden. In der ggst. Betrachtung sollte jedoch auch das angrenzende Umfeld intensiv mit einbezogen werden. Die benachbarte kunsthistorisch bedeutsame Pfarrkirche erscheint besonders prägnant und ist von einem nicht minder interessanten Freiraum umgeben. Bemerkenswert ist ebenfalls das leicht abschüssige Gelände innerhalb des größeren Ensembles. Überdies sollen auch angrenzende Liegenschaften in unmittelbarer Umgebung in die erwarteten Entwicklungsszenarien aktiv eingezogen werden. Die Ortschaft selbst litt vormals intensiv unter hohem Durchzugsverkehr, allerdings konnte dieser zuletzt durch eine Umfahrungsstraße erheblich reduziert werden. Nun gilt es im Rahmen der Entwurfsübung, Nutzungskonzepte mit architektonischen Maßnahmen zu verbinden, welche zu einer sinnstiftenden Quartiersentwicklung beitragen. Das Hauptziel besteht darin, ein realisierungsfähiges Gesamtkonzept sowie eine konkret nutzbare Entwurfslösung für den ggst. Ort zu erarbeiten.

Resumee

Betrachtet man die nun vorliegenden Ergebnisse rund um das alte Volkschulgebäude im Zentrum Schöngraberns, wird rasch klar, dass sich die Entwürfe keinesfalls auf das Gebäude selbst beschränken ließen. Vielmehr wurde es zum selbstgewählten Ziel das nähere Umfeld des Bauwerkes weiterführend zu erkunden und Bezüge innerhalb des gewachsenen baulichen Ensembles in seinem Umfeld zu untersuchen. Dies erfolgte nicht zu Letzt, um das Gebäude respektive seine Umgebung als lebendiges Ortszentrum begreifen zu können. Der Wunsch Platz zu schaffen im Sinne der Generierung nutzbarer Ebenen – sowohl innen als auch außen – , auf welchen soziales Leben im Stande wäre , sich nieder zulassen, konnte und sollte demnach nicht hintangehalten werden.

Hier jedoch stellt sich rasch die Frage nach dem „Wie“ und dem „Wieviel“. Die Frage, was möglicherweise abgebrochen werden dürfte und wieviel im Sinne der lokalen Identität jedenfalls erhalten bleiben sollte. Die einprägsame Stufenanlage und der sie gleichsam bekrönende Kirchenbau werden dabei zum Ausgangspunkt nahezu sämtlicher Entwürfe. Der Bestand wird damit zum Maß möglicherweise kommender Dinge. An ihm wird abgewogen, wieviel an Kubatur, Höhe oder Fläche verträglich wäre, stets in Abhängigkeit von der jeweilig angedachten Konzeption oder Entwurfsidee. So wird die Auseinandersetzung mit dem Bestand zu einem baulichen Abwägen, einerseits nichts oder denkbar wenig zu zerstören und andererseits dennoch „neues“ schaffen zu wollen.

So reicht die Bandbreite von zurückhaltenden Anbauten oder gar nur geringfügigen Veränderungen im Inneren des Schulbaus bis hin zu mutigen größervolumigen Anbauten oder gar eigenständigen Bauwerken über und unter Niveau im unmittelbaren Umfeld des alten Schulbaus. An jener Nahtstelle zwischen dem Gebäude und dem Umfeld setzt zweifellos der Diskurs ein, den es wohl auch noch weiterführend zu vertiefen gilt.