Teresa Pühringer

HAVN

Häfn [Mundart Österreich] = Gefängnis

haven [Englisch] = Zufluchtsort, Oase

Der Titel des Projektes “Havn” versteht sich als Kunstbergiff, der sich aus dem deutschsprachigen/umgangssprachlichen „Häfn“ und dem englisch sprachigen „Haven“ – ein Zufluchts- und Rückzugsort für junge Menschen – zusammensetzt. Als Gegenreaktion auf die dunkle Vergangenheit der Erziehungsanstalt soll das Gefängnis nun in ein Jugendzentrum verwandelt werden. Es wird ein Ort angedacht, an welchen sich Jugendliche zurückziehen, sich treffen, austauschen, weiterbilden und entwickeln können. Ziel ist es somit, das Bestandsgebäude zu aktivieren und neu zu beleben. Um zu vermeiden, dass sich neues Leben lediglich in einem “Anbau” entwickelt, werden einzelne Zubauten gezielt platziert, sodass eine Durchwegung innerhalb des gesamten Gebäudes entsteht. Als Zeichen der Veränderung werden die Gitter buchstäblich aufgebrochen und manch vergitterte Fenster durch Glaskuben ersetzt. Die einzelnen Räume des Gefängnisses werden dabei grundsätzlich in ihrer baulichen Struktur belassen und mit diversen Nutzungen bespielt. Das Neuhinzugefügte erweist sich dabei als Gegenpol zu jenem dunklen, engen Gefängnis der Vergangenheit. Hier herrschen Helligkeit, Leichtigkeit, Geräumigkeit und Ausblick vor.