Entwerfen WS 22/23

Entwerfen WS 22/23: RIECKHOF RE-INVENTED: Pulkau am Puls der Zeit

The municipality of Pulkau in the northern Weinviertel (Lower Austria) has a striking topographical location. The centre of the town (approx. 1500 inhabitants) is located in the „Kessellage“. In the past, people often stopped here on their way from Vienna to Prague, which resulted in a large number of inns. Due to changes in mobility, this demand has changed and led to increased vacancies. In the context of this design programme, one of these affected properties, the former „Rieck Gasthof“, will be the focus of consideration. It is a property with a surface area of approx. 3,500 m2; in the rear area there are also several monumental chestnut trees. With the various existing buildings, the protection of historical monuments plays a not insignificant role. Nevertheless, the preservation of the substance will have to be considered in individual cases. Furthermore, the town hall, which is not too far away, will be included in the design activities at the beginning of the exercise. Within the framework of the design exercise, it is therefore important to combine utilisation concepts with architectural measures. This is to be done taking into account the range of functions already comprehensively covered. The main objective is to develop a realisable overall concept as well as a concrete usable design solution.

Aufgabe

Die Stadtgemeinde Pulkau im nördlichen Weinviertel (NÖ) verfügt über eine markante topographische Lage. In “Kessellage“ befindet sich das Zentrum (ca. 1.500 Einwohner). Nach­dem in der Vergangenheit auf der Durchreise von Wien nach Prag hier oftmals ein Aufenthalt eingelegt wurde, entstand eine Vielzahl an Gasthöfen. Aufgrund der Veränderungen hinsichtlich der Mobilität hat sich dieser Bedarf geändert und dies führte zu vermehrtem Leerstand. Im Rahmen dieses Entwerfenprogrammes wird eines dieser betroffenen Objekte, der ehemalige „Rieck Gasthof“, im Mittelpunkt der Betrachtung stehen. Es handelt sich dabei um ein Grundstück mit einer Fläche von ca. 3.500 m2; im rückwärtigen Bereich sind überdies mehrere monumentale Kastanienbäume vorhanden. Bei den verschiedenartigen Bestandsgebäuden spielt der Denkmalschutz eine nicht unmaßgebliche Rolle. Die Substanzerhaltung wird dennoch im Einzelfall zu überlegen sein. Des Weiteren wird zu Beginn der Übung das nicht allzu weit entfernte Rathaus in die Entwurfsaktivitäten einbezogen. Im Rahmen der Entwurfsübung gilt es demnach Nutzungskonzepte mit architektonischen Maßnahmen zu verbinden. Dies unter Berücksichtigung der bereits umfassend abgedeckten Funktionspalette. Das Hauptziel besteht darin, ein realisierungsfähiges Gesamtkonzept sowie eine konkret nutzbare Entwurfslösung zu erarbeiten.

Resumee

Unterzieht man die Entwürfe rund um den Rieckhof einem ersten Augenschein, so sticht die Bandbreite an Verwandlungsvorschlägen ins Auge. Eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Neubespielung des in die Jahre gekommenen Bauensembles lässt die stumm gewordenen Fragmente zu neuem Leben erwachen. Sei es als Ort der Sommerfrische, als Bad, als Wohnstätte oder wie in vielen Fällen als Gemenge unterschiedlichster Nutzungen mit dem vordergründigen Ziel eine Vielzahl unterschiedlichster Menschen unter einer gemeinsamen Dächerlandschaft zusammen zu führen. Um die solcherart gedachte Wiederbelebung auch tatsächlich herbeiführen zu können, bedarf es jedoch mehr oder minder aufwendiger Eingriffe. Wieviel an historischer Bausubstanz dabei entnommen wird, wurde den Studierenden in Eigenverantwortung überlassen, ohne jedoch den nicht eindeutig definierten Denkmalschutz ganz zu vernachlässigen. In diese Entscheidung mengt sich selbstverständlich die Frage nach der jeweiligen Nutzung, die von mal zu mal radikalere oder auch wieder zurückhaltendere Vorgehensweisen hervorbringt. Als Prämisse galt dennoch, am Ende des Entwurfsprozesses den ggst. Ort als historischen Platz nachvollziehen und begreifen zu können. Solcherart wird der Rieckhof in ein Quartier übergeführt, das sich seiner Wurzeln besinnt und dennoch zu einem Ort des lebendigen Austausches verwandelt wird. Die historische Fassade in Richtung der Straße wird so zu einem Gesicht, das von Mal zu Mal erhalten, ergänzt oder teilweise neuinterpretiert wird, in jedem Falle aber wiedererkennbar bleibt

Ausgewählte Projekte