Entwerfen WS 24/25: Reloaded: Mitten im Siebenten
The seventh district of Vienna has its own unique flair, characterized by a distinctive blend of urban vibrancy and historical charm. Although vacancy is not generally a structural issue, it is somewhat applicable to certain properties that are not optimally utilized in their current state. The design task at hand consists of a front house and a large garage hall with a courtyard in between. This area offers an exciting basis for innovative architectural concepts. The focus is on developing different usage scenarios that consider both the deconstruction and expansion of existing structures. These scenarios should reflect the current needs of the district’s residents and users while also opening up forward-looking perspectives. It is essential to develop meaningful usage concepts and link them with targeted architectural measures to create added value. Creative and sustainable solutions are required that harmoniously integrate into the existing urban fabric. The main goal is to develop an implementable overall concept and a concretely usable design solution within the given environment.
Aufgabe
Der siebente Wiener Gemeindebezirk hat ein eigenes Flair, das sich durch seine einzigartige Mischung aus urbaner Lebendigkeit und historischem Charme auszeichnet. Auch wenn Leerstand keinesfalls ein strukturelles Thema darstellt, trifft dies doch ein Stück weit für einzelne Liegenschaften zu, die in ihrer jetzigen Form nicht optimal genutzt werden. Die gegenständliche Entwurfsaufgabe besteht aus einem Vorhaus sowie einer großen Garagenhalle mit einem Hofraum dazwischen. Dieses Areal bietet eine spannende Grundlage für innovative architektonische Konzepte. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von unterschiedlichen Nutzungsszenarien, die sowohl den Rückbau als auch die Erweiterung bestehender Strukturen berücksichtigen. Diese Szenarien sollen die aktuellen Bedürfnisse der Bewohner und Nutzer des Bezirks widerspiegeln und zugleich zukunftsorientierte Perspektiven eröffnen. Jedenfalls gilt es, sinnstiftende Nutzungskonzepte zu erarbeiten und mit gezielten architektonischen Maßnahmen zu verknüpfen, um einen Mehrwert zu schaffen. Dabei sind kreative und nachhaltige Lösungen gefragt, die sich harmonisch in das vorhandene städtische Gefüge einfügen. Das Hauptziel besteht grosso modo darin, ein realisierungsfähiges Gesamtkonzept sowie eine konkret nutzbare Entwurfslösung im vorliegenden Umfeld zu erarbeiten.
Resumee
Zieht man die Entwürfe rund um die schmale, aber überaus tiefe Liegenschaft in der Lindengasse in Betracht, sticht die nutzungsbezogene Vielfalt der Lösungsansätze ins Auge. Darüber hinaus wird rasch klar, dass das Ausmaß an Bebauung und damit der wirtschaftlichen Ausnutzung der Liegenschaft hinsichtlich ihrer Verwertbarkeit von Projekt zu Projekt durchaus variiert. Die jeweils angestrebte Dichte ist dabei in eindeutiger Weise den einzelnen Projektansätzen und zugrunde liegenden Ideen geschuldet. Auf Basis des Umstands, dass die Nutzung der Liegenschaft sowie die Entscheidung für oder gegen einen Teil- oder Gesamtabbruch allein den Studierenden oblag, entstanden eine Vielzahl an gänzlich unterschiedlichen Denkansätzen. Diese reichen von Unterkünften für Obdachlose über Werkstätten im Dienste des Secondhand-Handels bis hin zu Kunst- und Kreativschulen, Selbstversorgergärten, einer Brauerei oder einer Kletterhalle. Jedoch blieb auch das Thema des Wohnbaus keinesfalls unbearbeitet. So widmet sich mancher Entwurf fast ausschließlich der Schaffung einer Wohnstruktur, während andere Projekte ihre Kerninhalte vor allem im Bereich des Handels, der Kommunikation oder kultureller Einrichtungen verankern. Ganz gleich, ob Misch- oder Einzelfunktion – vielen Projekten gemeinsam ist der Versuch, den vorhandenen sowie den neuentwickelten Raum zumindest teilweise der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und somit Leben, Austausch und Vielfalt innerhalb der Liegenschaft zu implementieren. Die Frage nach konsumfreien Zonen darf hierbei freilich nicht fehlen.
Zu guter Letzt stellt sich die Auseinandersetzung mit der straßenseitigen Front bzw. dem Stadtbild. Da das derzeit bestehende Objekt die denkbare Gebäudehöhe bei weitem nicht erreicht, gilt es, sich den Möglichkeiten rund um einen Aufbau, einen möglichen Abbruch bzw. den Anschlüssen an die seitlichen Nachbarn zu stellen. Die Wahrung bzw. der Erhalt des historischen Bestandes stellt hierbei nicht selten insbesondere auch in statischer Hinsicht eine nicht zu unterschätzende Herausforderung dar.
Zwangsläufig variieren die zur Anwendung gelangenden Architektursprachen und schwanken von bewusster Zurücknahme bis hin zu strukturell dominanten Aufsätzen, die sich bewusst aus dem vorgefundenen Kontext herausheben und der Liegenschaft eine bewusst wiedererkennbare Front verleihen sollen.