Entwerfen WS 20/21

Entwerfen WS 20/21: RE*VISITING Neunkirchen – Verdichten und revitalisieren im Bestand

AUFGABE

Im Rahmen des ggst. Entwerfenprogrammes steht im niederösterreichischen Neunkirchen eine kleinere bzw. eine größere Liegenschaft mitsamt Bebauung im Mittelpunkt der Betrachtung. Diese befinden sich in unmittelbarer Nähe zueinander (Wiener Straße bzw. Alleegasse). Der Hauptplatz von Neunkirchen ist in einigen wenigen Minuten fußläufig erreichbar. Es stellt sich dabei die Frage hinsichtlich der langfristigen (Um-) Nutzung des Areals, sowie des Umgangs mit den Bestandsbauten. Demnach wird allenfalls auch die Thematik des (teilweisen) Abrisses zu hinterfragen sein. Ebenso hat die Auseinandersetzung mit sinnstiftenden Nutzungen eine hohe Priorität. Die Ausnutzung sämtlicher Bestandsflächen kann und soll jedenfalls strategisch betrachtet werden. Im Rahmen dieser Entwurfsübung gilt es Nutzungskonzepte mit architektonischen Maßnahmen zu verbinden, welche zu einer sinnstiftenden Entwicklung beitragen. Das Hauptziel besteht darin, ein realisierungsfähiges Gesamtkonzept sowie eine konkret nutzbare Entwurfslösung zu erarbeiten.

RESUMEE

Betrachtet man die Ansätze rund um das neu zu beplanende Quartier und die angrenzenden Liegenschaften nahe des Zentrums von Neunkirchen, so ist die Vielfalt der Ansätze trotz der a priori anvisierten Wohnnutzung erstaunlich hoch. Schaut man genauer hin, wird deutlich, dass die Lage des bzw. der Grundstücke zwar vielleicht auf den ersten Blick ein wenig im Abseits erscheint, jedoch nach und nach an Bedeutung für das Gesamtgefüge der Stadt Neunkirchen gewinnt. Derzeit eher brachliegende Areale, die von einer bereits länger zurückliegenden Vergangenheit künden, werden in den vorliegenden Entwürfen in lebens- und wohnenswerte Quartiere verwandelt, die mehrheitlich nicht ausschließlich dem Wohnen gewidmet sind, sonder darüber hinaus Funktionen des öffentlichen Lebens zu übernehmen gewillt sind. Vordergründig stehen für die Studierenden hierbei einge zentrale Themen im Zuge der entwerferischen Auseinandersetzung im Raum. Hierzu zählt die Integration des neuen Quartieres in den größeren städtebaulichen Kontext, insbesondere zum nahe gelegenen Panoramapark und den Uferzonen der Schwarza. Darüber hinaus ist es die Suche nach der Identität des Ortes, welcher sich aus der Parknähe und den ehemaligen Bahhofsbereichen konstituiert. Und nicht zuletzt sind es Fragen nach der möglichen Bebauungsdichte bzw. den diversen baulichen Maßstäben der Umgebung und deren mögliche Einbindung.

Im Zuge der intensiven Auseinandersetzung mit den örtlichen Gegebenheiten tritt vermehrt der Wunsch auf, den Erholungscharakter des Areals zu behalten oder gar zu verstärken. So verwundert es nicht, wenn sich die geplanten Baulichkeiten nicht selten am “Wohnen im -” oder “Wohnen am Park” orientieren. Die möglichst intensive Durchgrünung und die Schaffung attraktiver Aussenräume soll schließlich nicht allein den Anwohnern zugutekommen, sondern vielmehr auch den Bewohnern der Stadt als Einladung dienen. Selbiges gilt für die sehr unterschiedlichen Ansätze zur Belebung des Areales durch unterschiedliche öffentliche Funktionen. Ganz gleich ob anvisierte Veranstaltungsräumlichkeit, Markt oder Sportfunktion, sie alle haben zum Ziel, das Areal für “Alle” zum Anziehungspunkt werden zu lassen. Nicht zuletzt wird auf diese Weise aus einem Einzelquartier ein Stück der Stadt, also ein “Pars pro Toto”. Gleichlautend erscheint daher auch das Motto der Studierenden, das Areal auch in Hinkunft, wie auch immer es gestaltet werden mag, „durchwegt“, erlebt und bespielt zu gestalten. So gilt es, den bestehenden Raum in denkbar viele „Richtungen“ zu öffnen und ihn zum Ort werden zu lassen, der nicht nur für die Bewohner zugänglich ist. Vereinzelt gehen Entwürfe noch einen Schritt weiter und denken über die Grenzen der Liegenschaften hinaus. Hier wird rasch der Bezug zur Schwarza gesucht und ebenso rasch fällt auf, welch Potential die Lage in sich trägt. Inwieweit Neunkirchen in Hinkunft Menschen anzuziehen vermag, wird nicht zuletzt auch an der Entwicklung dieser Zonen liegen.