Entwerfen SS 20

Entwerfen SS 20: APRES*SHOP – Strategien gegen den Leerstand in Gloggnitz

AUFGABE

Im Rahmen des gegenständlichen Entwerfenprogrammes stehen im niederösterreichischen Gloggnitz drei unterschiedliche Liegenschaften im Ortszentrum unmittelbar angrenzend an die Wiener Straße bzw. Hauptstraße im Mittelpunkt der Betrachtung. Es handelt sich dabei um Baulichkeiten, innerhalb derer die Erdgeschosszone von Leerstand gekennzeichnet ist. Das jeweilige Obergeschoß hingegen wird derzeit noch für Wohnzwecke genutzt. So gesehen stellt sich die Frage nach Überlegungen hinsichtlich einer nachhaltigen und sinnstiftenden Verwendung. Dabei sollte bedacht werden, dass bestimmte Funktionen, wie beispielsweise Gastronomie, Kinderbetreuung, Fitness, etc. bereits in ausreichendem Maße abgedeckt sind. Im Rahmen dieser Entwurfsübung gilt es, Nutzungskonzepte mit architektonischen Maßnahmen zu verbinden, welche zu einer sinnstiftenden Entwicklung beitragen. Das Hauptziel besteht insofern darin, ein realisierungsfähiges Gesamtkonzept sowie eine konkret umsetzbare Entwurfslösung zu erarbeiten.

RESUMEE

Zieht man die vorliegenden Entwürfe in Betracht, so tritt zunächst die Vielfalt der Vorschläge in Bezug die diversen leerstehenden Liegenschaften, respektive deren Erdgeschossräumlichkeiten, eindrücklich zutage. Zunächst galt es, eine sinnstiftende Nutzung im kleinstädtischen Kontext zu finden, welche tatsächlich einem konkreten Bedarf folgt oder diesen zumindest im Zuge der angedachten „Bespielung“ zu wecken imstande wäre. Auch wenn die Wirtschaftlichkeit dabei im Zuge der Entwurfsentwicklung nicht unmittelbar im Vordergrund steht, so gilt es doch für den einzelnen Entwerfenden Modelle und Szenarien zu generieren, welche die erforderlichen Investitionen zumindest nicht außer Betracht lassen. Den entwickelten Projekten wohnt dabei der Wunsch inne, kleinstädtisches Leben zu kultivieren und im Zuge der Bespielung bewusst zu intensivieren. Es wird nach Möglichkeiten gesucht, Orte der Öffentlichkeit, der Halböffentlichkeit und der Zusammenkunft zu kreieren. Das einzelne Geschäftslokal erfährt somit Bedeutung im sozialen Kontext der Bewohnerschaft. Hierzu wird insbesondere auch die städtebauliche Lage der einzelnen Liegenschaften eingehend untersucht und werden der Kontext bzw. die Vorplätze und angrenzenden Bereiche soweit wie möglich in die gewählten Gestaltungsabsichten miteinbezogen. Gemeinsam ist allen Entwürfen schließlich das ablesbare Bestreben nach „Belebung und Aktivierung“ im Sinne einer lebendigen Kleinstädtischen Gemeinschaft. Es bleibt zu hoffen, dass die dargelegte Ideenvielfalt entsprechenden Niederschlag findet und die Entwurfsansätze ihren Anteil dazu beitragen, den Leerstand zurückzudrängen.